Spielbericht: Das Lager des Kapitäns
Exzerpt aus dem Tagebuch von Morvius Krupt
Nacht vom 10.07 auf den 11.07:
Nachdem wir uns auf eine Wachreihenfolge geeinigt hatten, erschien plötzlich eine Gestalt aus der Dunkelheit und trat zu uns ans Lager. Im Schein des Feuers erkannten wir eine hoch gewachsene Person, die sich als Kito von Merab ausgab. Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass von ihr keine Gefahr ausging, hießen wir Kito in unsere Gruppe willkommen und wiesen ihm einen Schlafplatz zu.
Kurz nachdem alle eingeschlafen waren, nahmen wir eine seltsame Erscheinung am Buchtanfang war: Grüne Nebelschwaden und schemenhafte Gestalten, ich vermute es handelte sich dabei um rastlose Seelen, zogen im Schutze des Nebels auf dem Wasser umher, ließen uns aber unbehelligt. Nach meiner Wachablösung legte ich mich schlafen und wurde dann von Alpträumen geplagt.
Ich träumte von einer Schlange, die sich in meiner Kohlsuppe befand und mich auf einmal in die Zunge biss.
11.07.
Nach einer erneuten Diskussion mit unserem neuen „Offizier für gute Laune“, Asgadir, entschlossen wir uns die Insel zu umrunden, in der Hoffnung den vermuteten Leuchtturm zu finden. Nach zwei Stunden Marsch stießen wir auf ein weiteres Wrack, das wir aber aufgrund seiner Lage im Wasser, nicht untersuchten. Zum Glück, wohlgemerkt, kann ich doch so schlecht schwimmen.
Am Abend entdeckten wir dann eine weitere Bucht, an der sich die Überreste eines Lagers zu befinden schien. Da besagte Bucht aber ca. 20 Schritt unter uns befand, entbrannte wiedermal eine Diskussion, ebenfalls wieder angeführt von unserem „Lieblings-Offizier“, was zu tun sei. Da ich es satt hatte, jedes mal eine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen zu lassen was denn zu tun sei, sobald wir irgendetwas interessantes finden, und auch weil mir der Paladin ständig mit seiner überheblichen Art gehörig auf den Senkel geht, griff ich mir kurzerhand mein Kletterseil, befestigte es an einer sicheren Stelle und ließ mich dann hinab. Während die anderen noch am Diskutieren waren, sicherte ich das Lager und wartete im Schatten einiger Palmen auf deren Ankunft. Zu bemerken ist noch, dass überall im Lager Kleidung verstreut lag, darunter auch ein vorzüglicher Dreispitz, den ich mir sofort als Belohnung für meine Mühen schnappte. Nachdem eine mehr oder weniger ramponierte Truppe endlich zu mir aufgerückt war, ich glaube sie sind durch dichtes, dornenbewachsenes Unterholz gekrochen, sicherten wir endgültig das neue Lager ab und verbrachten hier eine weitere Nacht.
Während der Nacht kam es erneut zu einer seltsamen Begebenheit:
Der Fingerwackler dachte, er höre ein monotones Trommeln in der Ferne; aber niemand sonst konnte das hören. Des weiteren kam es zu einer Art Untoten-Prozession: Seltsame Geisterscheinungen zogen, unverständliches murmelnd an unserem Blickfeld vorbei.
12.07:
Der Zwerg, meiner Meinung nach einer der wenigen wirklich Kompetenten in der Gruppe, fand einige Spuren, die ungefähr zwei Tage alt waren und wahrscheinlich vom Kapitän der Genevière und von einer weiteren Person stammten. Sofort beschlossen wir, diskussionslos wohlgemerkt, den Spuren zu folgen. Nach einer Weile stießen wir auf eine Höhle, aus der es seltsam nach Fisch roch. Als wir uns ihr näherten, trat plötzlich eine Riesenkrabbe heraus und fing an, laut mit ihren Scheren zu klicken. Von der Größe des Monsters beeindruckt, versuchten wir anfangs es zu vertreiben, was aber an der Sprachbarriere zwischen der Zwergischen und der „Krabbischen“ Sprache scheiterte. Nach einem kurzen Kampf schafften wir es schließlich, das Ungetüm zu bezwingen und die Höhle in Augenschein zu nehmen. Dies erwies sich aber als vollkommen überflüssig, da es sich um eine kleine Höhle handelte, in der die Krabbe schlichtweg hauste.
Den Spuren weiter folgend trafen wir schließlich erneut auf ein verlassenes Lager, in dessen Mitte eine seltsam verschrumpelte Gestalt saß. Als wir näher traten, um die Lage besser in Augenschein nehmen zu können, erhob sie sich, wie von unsichtbaren Fäden gezogen, abrupt und griff uns plötzlich an. Bemerkenswert war dabei, dass das Monster von einer Art gelber Pollen umgeben war und die uns aus ihrem Mund entgegen strömten. Dieses Mal lieferte der Paladin ausnahmsweise eine gute Figur ab und half merklich mit, das unheilige Wesen zu vernichten.
Anmerkung: Nun fange ich auch schon an wie der Paladin zu denken. Wird Zeit, dass wir endlich von dieser verdammten Insel verschwinden!